Berthold Jakob Salomon

Journalist

* 1898

† 6. Februar 1944 Berlin

Wirken

Berthold Jakob Salomon wurde im Jahre 1898 geboren und tauchte nach der Revolution von 1918 in der deutschen Linkspresse mit entschieden antimilitaristisch-rüstungsfeindlichen Aufsätzen auf. Er unterhielt in Berlin ein Büro und wurde alsbald bezichtigt, der damaligen Interalliierten Militärkommission Informationen über getarnte deutsche Rüstungsmaßnahmen zugeleitet und im Reichstag die Kommunisten im gleichen Sinne beeinflußt zu haben. U. a. soll J. es zur Anzeige gebracht haben, daß im Oktober 1926 der damalige Chef der Heeresleitung Generaloberst von Seeckt die Teilnahme des ältesten Sohnes des früheren Kronprinzen an den Reichswehr-Manövern in Württemberg ermöglicht habe, worüber v. Seeckt stürzte. Es wurde J. ferner nachgesagt, daß er im Reichstag ständig die Papierkörbe in den Zimmern bekannter Abgeordneter, so auch des Reichskanzlers Stresemann, auf "Material" hin durchsucht hätte.

Vor dem aufkommenden Nationalsozialismus brachte sich Jakob vor der drohenden sofortigen Verhaftung zunächst nach Straßburg und von dort nach der Schweiz in Sicherheit und setzte seinen Enthüllungsfeldzug gegen die geheime deutsche Aufrüstung unvermindert fort. In der Maske gesinnungsgleicher Emigranten überredeten im Frühjahr 1935 ein Gestapo-Kommissar Dr. Richter und ein Gestapo-Spitzel den J. zu einem Auto-Ausflug und verschleppten ihn über die schweizerische Grenze nach Berlin ins Gefängnis. Da ...